Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-1176
Publication type: Working paper – expertise – study
Title: Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz
Authors: Sperr, Nadia
Rohrer, Jürg
DOI: 10.21256/zhaw-1176
Extent: 29
Issue Date: 7-Nov-2016
Series: Schriftenreihe Erneuerbare Energien, Bodenökologie und Ökotechnologie
Publisher / Ed. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Publisher / Ed. Institution: Winterthur
Language: German
Subject (DDC): 320: Politics
333: Economics of land and resources
Abstract: Die politische Diskussion über die zukünftige Stromproduktion in der Schweiz ist in vollem Gange. Zum einen sollen bei einer Annahme der Eidgenössischen Volksinitiative „Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie (Atomausstiegsinitiative)“ die Schweizer KKW bis im Jahr 2029 vom Netz genommen werden. Gleichzeitig ist ein Referendum gegen das 1. Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 geplant, in welchem unter anderem Richtwerte für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis im Jahr 2035 enthalten sind. Ein wichtiges Argument auf der Pro- und Kontra-Seite sind die entstehenden beziehungsweise wegfallenden Arbeitsplätze. In dieser Studie wurden drei Szenarien für das Jahr 2030 definiert, welche die Entstehung und das Wegfallen von Arbeitsplätzen bei einer Annahme der Atomausstiegsinitiative (AAI) oder der Umsetzung des 1. Massnahmenpakets der Energiestrategie 2050 zeigen. Im Szenario „Minimaler Ausbau“ wird weder die Energiestrategie noch die Atomausstiegsinitiative umgesetzt. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist sehr gering, am stärksten wird die Produktion durch Wasserkraft erhöht. Dies entspricht im Wesentlichen einer Fortsetzung des aktuellen Zustandes, basierend auf dem Szenario «WWB weiter wie bisher, Variante C» in den «Energieperspektiven 2050» der Firma Prognos. Dabei wurde allerdings die geschätzte Laufzeit der KKW von 50 auf 60 Jahre erhöht. Beim Szenario „1. Massnahmenpaket“ wird angenommen, dass nur das 1. Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 des Bundes umgesetzt wird. Dabei wird die Wasserkraft ausgebaut. Auch Strom aus PV-Anlagen und aus Biomasse machen einen zunehmenden Teil an der Produktion aus. Trotzdem ist der Anteil der neuen erneuerbaren Energien bis 2030 an der Gesamtstromproduktion mit 11% noch gering. Grundlage ist das Szenario „Politische Massnahmen (POM) Sensitivität 1“ in den Energieperspektiven 2050, wobei auch hier u.a. die geschätzte Laufzeit der KKW von 50 auf 60 Jahre erhöht wurde. Im Szenario „100% Erneuerbar“ wird die AAI angenommen und der gesamte Strom aus KKW bis 2030 durch erneuerbare Energie ersetzt. Die Grundlage dazu bildet der Strommix „100% einheimisch erneuerbar effizient“ der Umweltallianz. Auffällig ist der grosse Ausbau der Stromproduktion mit Sonne und Biomasse. Der Zubau von erneuerbaren Energien in den nächsten 15 Jahren diente als Grundlage, um den Beschäftigungseffekt der drei Szenarien zu berechnen. Da die erneuerbaren Energien in allen drei Szenarien unterschiedlich stark ausgebaut werden, entstehen unterschiedlich hohe Beschäftigungseffekte. Zudem entsteht durch die Ausserbetriebnahme der KKW ein Beschäftigungsrückgang, welcher auch berücksichtigt wird. Wichtig dabei ist, dass die Stellen zum Betrieb der KKW früher oder später so oder so wegfallen werden. Durch eine Annahme der Atomausstiegsinitiative würde deshalb nur der Zeitpunkt des Stellenabbaus verschoben. Wird der gesamte KKW-Strom bis im Jahr 2030 vollständig durch erneuerbare Energien ersetzt (Szenario 100% Erneuerbar), so entstehen unter Berücksichtigung der wegfallenden Stellen in den KKW netto 6'000 neue Arbeitsplätze. Bei Ablehnung der Atomausstiegsinitiative und Umsetzung des 1. Massnahmenpakets der Energiestrategie 2050 (Szenario 1. Massnahmenpaket) werden netto ca. 2'000 neue Stellen geschaffen. Wenn hingegen auch die Energiestrategie vom Volk abgelehnt werden sollte (Szenario Minimaler Ausbau), kann noch mit ca. 500 neuen Stellen gerechnet werden. Mit Abstand am meisten neue Stellen werden durch den Ausbau der Photovoltaik geschaffen, wobei diese aufgrund ihres grossen Potentials auch am stärksten ausgebaut werden soll.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/1174
License (according to publishing contract): CC BY 4.0: Attribution 4.0 International
Departement: Life Sciences and Facility Management
Organisational Unit: Institute of Natural Resource Sciences (IUNR)
Appears in collections:Schriftenreihe Erneuerbare Energien, Bodenökologie, Ökobilanzierung, Ökotechnologie und Aquakultur

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Sperr, N., & Rohrer, J. (2016). Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-1176
Sperr, N. and Rohrer, J. (2016) Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-1176.
N. Sperr and J. Rohrer, “Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz,” ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, Nov. 2016. doi: 10.21256/zhaw-1176.
SPERR, Nadia und Jürg ROHRER, 2016. Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Sperr, Nadia, and Jürg Rohrer. 2016. “Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz.” Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-1176.
Sperr, Nadia, and Jürg Rohrer. Beschäftigungseffekte des geordneten Atomausstiegs in der Schweiz. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 7 Nov. 2016, https://doi.org/10.21256/zhaw-1176.


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