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dc.contributor.advisorGrieder, Manuel-
dc.contributor.advisorBoogen, Annina-
dc.contributor.authorBiegel, Marius-
dc.date.accessioned2023-03-06T16:21:52Z-
dc.date.available2023-03-06T16:21:52Z-
dc.date.issued2022-
dc.identifier.urihttps://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/27209-
dc.description.abstractDer weltweite Haushaltskonsum ist für den grössten Teil der globalen, anthropogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Insbesondere in den drei Konsumverhaltensbereichen Wohnen, Ernährung und Mobilität, werden die meisten Treibhausgasemissionen verursacht. Daher wäre die Aufnahme klimafreundlicher Verhaltensweisen von Haushalten, zur Eindämmung der Klimaerwärmung, wünschenswert. Viele Menschen setzen auf einfach ausführbare, kostengünstige Verhaltensweisen, die sie, oftmals fälschlicherweise, mit hohen Potentialen zur Eindämmung der Klimaerwärmung verbinden. Die Ausübung solcher Verhaltensweisen kann problematische Folgen für das Klima haben, denn: In der Wissenschaft wird vermutet, dass Menschen solche Verhaltensweisen nutzen, um metaphorisches, moralisches Guthaben anzusparen. Dieses Guthaben erlaubt es ihnen, sich zu einem späteren Zeitpunkt selbstgefälliger zu verhalten. Ein Vorgang, der in der Wissenschaft als Moral Licensing bezeichnet wird, und in der Forschung zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welchen tatsächlichen Nettonutzen (vermeintlich) klimafreundliche Verhaltensweisen für das Klima haben. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit versucht, die folgende Forschungsfrage zu beantworten: «In welchen Verhaltensbereichen Wohnen, Ernährung oder Mobilität, sollte mittels einfacher Interventionen am ehesten angesetzt werden, um einen positiven Nettonutzen für das Klima zu realisieren?». Für die Beantwortung dieser Forschungsfrage wurden die Interventionspotentiale der drei Verhaltensbereiche Wohnen, Ernährung und Mobilität festgestellt. Diese gaben Aufschluss darüber, welche Verhaltensbereiche sich besonders für einfache Interventionen eigneten. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine umfassende Literaturanalyse durchgeführt. Dabei wurde einerseits das Thema Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen untersucht. Andererseits wurde untersucht, welche Potentiale zur Eindämmung der Klimaerwärmung und welche Aufwände und Kosten, Individuen, mit der Ausübung verschiedener ökologischer Verhaltensweisen in Verbindung brachten. In diesem Zusammenhang konnten zahlreiche Verhaltensweisen in den drei genannten Verhaltensbereichen identifiziert werden, über die diesbezügliche Erkenntnisse vorlagen. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass bezüglich einiger Verhaltensweisen Fehlwahrnehmungen über damit verbundene klimatische Eindämmungspotentiale existierten. Zudem wurden Wahrnehmungsunterschiede zwischen Ländern festgestellt. Auf Basis der Literaturanalyse wurden eine Reihe von Annahmen hergeleitet. Diese besagen, dass Menschen dann klimafreundliche Verhaltensweisen ausüben, wenn sie mit tiefen Aufwänden und Kosten, sowie hohen klimatischen Eindämmungspotentialen verbunden werden. Zudem legen die Annahmen nahe, dass infolge der Ausübung kostengünstiger Verhaltensweisen Moral Licensing-Mechanismen in Gang gesetzt werden. Mittels dieser Annahmen konnten Kriterien hergeleitet werden, nach welchen das Interventionspotential eines Verhaltensbereichs beurteilt werden konnte. Es kam heraus, dass Verhaltensbereiche dann eine hohes Interventionspotential aufweisen, wenn darin als kostengünstig wahrgenommene Verhaltensweisen identifiziert werden können, die bezüglich ihrer klimatischen Eindämmungspotentiale von Individuen falsch eingeschätzt werden. Einerseits sollten kostengünstige, klimatisch überschätzte Verhaltensweisen aufgrund der Gefahr möglicher Moral Licensing-Effekte Gegenstand von Interventionen sein. Andererseits sollte bei Verhaltensweisen interveniert werden, die Individuen aufgrund tiefer Kosten der Ausübung umsetzen würden, aber wegen fälschlicherweise als tief angenommener klimatischer Eindämmungspotentiale nicht tatsächlich umsetzen. Von den zuvor identifizierten Verhaltensweisen konnten dem Verhaltensbereich Wohnen die meisten Verhaltensweisen zugeordnet werden, die die genannten Kriterien erfüllen, weshalb diesem Verhaltensbereich das höchste Interventionspotential zugeschrieben wurde. Dabei handelte es sich zumeist um kostengünstige, klimatisch überschätzte Verhaltensweisen, wie die Installation energieeffizienter Glühbirnen, Recycling oder das Ausschalten von Lichtern. Daher sollten in diesem Verhaltensbereich Interventionen lanciert werden, die das Auslösen von Moral Licensing-Mechanismen verhindern. Ebenfalls ein hohes Interventionspotential wurde im Verhaltensbereich Ernährung erkannt. Grund dafür war, dass die klimatischen Auswirkungen einer fleischarmen Ernährung länderübergreifend unterschätzt wurde. Daher sollte hier mit Interventionen angesetzt werden, die Individuen zu einer klimatisch vielversprechenden Reduktion ihres Fleischkonsums animieren sollen. Obwohl die ermittelten Interventionspotentiale auf künftig zu prüfenden Annahmen und teilweise vorwiegend auf US-amerikanischen Studienerkenntnissen beruhen, können sie einen Beitrag zur Reduktion konsumbedingter Treibhausgasemissionen leisten. Sie bilden für politische Entscheidungsträger*innen eine Basis für die Ausgestaltung einfacher und gezielter Interventionen, mittels welcher auch tatsächlich ein positiver Nettonutzen für das Klima erzielt werden kann.de_CH
dc.format.extent60de_CH
dc.language.isodede_CH
dc.publisherZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaftende_CH
dc.rightshttps://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/de_CH
dc.subject.ddc338.927: Umweltökonomie und nachhaltige Entwicklungde_CH
dc.titleDie Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kannde_CH
dc.typeThesis: Masterde_CH
dcterms.typeTextde_CH
zhaw.departementSchool of Management and Lawde_CH
zhaw.publisher.placeWinterthurde_CH
dc.identifier.doi10.21256/zhaw-27209-
zhaw.originated.zhawYesde_CH
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Biegel, M. (2022). Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann [Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften]. https://doi.org/10.21256/zhaw-27209
Biegel, M. (2022) Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann. Master’s thesis. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-27209.
M. Biegel, “Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann,” Master’s thesis, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, 2022. doi: 10.21256/zhaw-27209.
BIEGEL, Marius, 2022. Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann. Master’s thesis. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Biegel, Marius. 2022. “Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann.” Master’s thesis, Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-27209.
Biegel, Marius. Die Gefahren von Moral Licensing im Kontext ökologischer Verhaltensweisen und in welchen Konsumverhaltensbereichen ein positiver Nettonutzen für das Klima erreicht werden kann. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2022, https://doi.org/10.21256/zhaw-27209.


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