Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.21256/zhaw-2469
Publication type: Working paper – expertise – study
Title: Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz
Authors: Zumstein, Darius
Oswald, Carmen
Brauer, Claudia
et. al: No
DOI: 10.21256/zhaw-2469
Extent: 99
Issue Date: Sep-2023
Publisher / Ed. Institution: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Publisher / Ed. Institution: Winterthur
Language: German
Subject (DDC): 658.8: Marketing management
Abstract: Die Onlinehändlerbefragung 2023 (Kapitel 2 bis 5) wurde zum sechsten Mal in Folge durchgeführt und es beteiligten sich 598 Onlineshops im Bereich Business-to-Consumer (B2C; 82 Prozent), Business-to-Business (B2B; 45 Prozent) und Herstellershops (D2C; 14 Prozent). Dabei können Händler sowohl im B2B, als auch im B2C oder D2C gleichzeitig operieren. Neben 441 Schweizer Onlinehändlern (74 Prozent) nahmen 136 österreichische Onlinehändler (23 Prozent) an der repräsentativen Onlinebefragung teil. In den Jahren 2020 und 2021 boomte der Onlinehandel aufgrund der Corona-Krise, die Einkäufe verschoben von offline zu online. Bei fast der Hälfte der Onlineshops geht das Online-Wachstum, meist abgeschwächt, weiter und ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 weitergewachsen. Bei der anderen Hälfte hingegen ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich (leicht) zurück-gegangen und es ist wieder "business as usual" eingekehrt. Neun von zehn Händler geben an, dass «der Corona-E-Commerce-Boom vorbei ist». Zwei Drittel stimmen zu, dass die Konkurrenz online zugenommen hat und daher der Umsatz zurückgegangen ist. Zudem bestätigen fast alle Händler, dass sich die Konsumentenstimmung seit 2022 verschlechterte, u.a. wegen dem Ukraine-Krieg. Drei Viertel glauben, dass die Kaufkraft ihrer Kunden und Kundinnen wegen der Inflation abnahm und dass diese ihr Geld anderswo bzw. anderswie ausgeben, z.B. für Reisen. Weiter stimmt ein Viertel voll und die Hälfte eher zu, dass die Kundschaft wieder verstärkt stationär einkauft und auch deshalb der Umsatz im Onlineshop sank. Erstmals werden in dieser Studienreihe die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) im E-Commerce genauer untersucht. Am häufigsten wird die KI – insbesondere ChatGPT – für die Content-Erstellung im Onlineshop eigesetzt, meist für die Erstellung von Texten, vereinzelt auch für Fotos und Grafiken. Am zweithäufigsten genannt werden automatisierte Produkt- und Angebotsempfehlungen. Auch die Personalisierung von Inhalten, Angeboten und Bestellprozessen mittels KI ist für Händler ein wichtiges Thema. Zudem spielt die KI bei der digitalen Verkaufs- und Kundenberatung sowie im Kundendienst eine immer grössere Rolle, indem sie zum Beispiel Kundenanfragen in Chatbots beantwortet. Bei der Produktsuche im Onlineshop werden die Suchalgorithmen und Suchresultate dank KI immer besser. Auch bei der Generierung und Anreicherung der Produktinformationen spielt die KI bei vielen Onlinehändler eine relevante Rolle, etwa bei der Erstellung von Artikelbeschreibungen. Im Onlinemarketing findet die KI ebenfalls zahlreiche Anwendungen, gerade bei der Steuerung, Analyse und Optimierung von Werbekampagnen, etwa in sozialen Medien und Suchmaschinen. ChatGPT unterstützt die Händler bei der Suchmaschinenoptimierung, indem die Texte für Google und Co. erstellt oder optimiert werden. Die grössten Herausforderungen im E-Commerce liegen zurzeit in den kompetitiven Märkten (z.B. steigende Konkurrenz und Preise) und im Marketing (z.B. knappes Budget, steigende Komplexität und Marketingkosten). Die Beschaffungsprobleme (z.B. lange Lieferzeiten, Import-Probleme und Lieferkosten) sind in diesem Jahr bei vielen Händlern zurückgegangen. Verschärft haben sich jedoch die Herausforderungen bei der Rekrutierung und beim Personal: Bei der Hälfte der E-Commerce-Unternehmen fehlt das (qualifizierte) Personal, Know-how und Wissen. Der aktuelle Fachkräftemangel führt nach Aussage der befragten Händler dazu, dass sich das Front- und Backend der Onlineshops nicht so schnell wie gewünscht weiterentwickelt, Produktentwicklungen sowie Innovationen nicht vorangetrieben und Projekte storniert werden sowie die Kundenakquise und -beratung aufgrund der Unterbesetzung reduziert ist. Bei den Zahlungsmethoden ist das Mobile Payment weiter auf dem Vormarsch: TWINT wurde bei den Schweizer Onlinehändlern wichtiger als der Kauf auf Rechnung und etablierte sich bei den Onlineshops hinter der Kreditkarte zum zweitwichtigsten Zahlungsmittel. Schon bei vier von fünf Schweizer Onlineshops kann man «twinten». Bei jedem zweiten Onlineshop kann man mittlerweile mit Debitkarten (z.B. Visa Debit, Master Debit) bezahlen. Apple Pay und Google Pay wachsen auf tiefem Niveau: Jeder vierte Onlineshop akzeptiert schon Apple Pay, und fast jeder fünfte Google Pay. Die Zahlung auf Raten und die Angebote von Lösungsanbietern wachsen ebenfalls. Als Gastbeitrag in Kapitel 6 enthält diese Studienausgabe ein Follow-up zur Studienreihe Commerce Report Schweiz, herausgegeben von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und von Datatrans, heute Planet. Der von Ralf Wölfle verfasste Beitrag heisst “Handel nach Corona” und reflektiert die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Distribution von Konsumgütern. Die Ergebnisse aus der quantitativen Onlinehändlerbefragung der ZHAW wurden angereichert mit 18 strukturierten Interviews mit Mitgliedern des langjährigen Studienpanels der FHNW. Der Bericht beginnt mit einer Standortbestimmung und diagnostiziert aktuell eine Krise des Konsums bei physischen Produkten. Deren Ursachen sind einerseits eine Gegenbewegung zum Konsumgüterboom während der Pandemie und andererseits die derzeitigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die Krise betrifft sowohl den stationären Handel als auch den Onlinehandel. Nach Ansicht der Studienteilnehmenden wird sich der durch Corona ausgelöste Umsatzsprung im E-Commerce in einer mehrjährigen Betrachtung voraussichtlich wieder ausgleichen. Die Auswirkungen der Pandemie werden als Tipping Point für die Branche bezeichnet. Dieser beinhaltet die Verlagerung von Handelsfunktionen vom traditionellen Handel zu Onlineanbietern. Die beiden wichtigsten neuen Aspekte sind die Überwindung der Trennung der beiden Kanalwelten Stationär und Online sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen der Flexibilisierung von Tagesabläufen. Sie haben zu einem vielfältigeren Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten und Services geführt. Die Pandemie hat im Nonfood-Handel eine Überdistribution bewirkt. Dies bedeutet: Dass es für Anbieter immer schwieriger wird, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Dies hat nicht zuletzt auch mit den Mechanismen digitaler Plattformen zu tun. Den Abschluss des Gastbeitrags bildet ein Blick auf die kommenden fünf Jahre. Dessen Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen Anbieterkonzentration und Angebotsvielfalt. Auf eine Formel gebracht lautet der Befund: mehr Vielfalt von weniger, mächtigeren Anbietern.
URI: https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/28777
License (according to publishing contract): Licence according to publishing contract
Departement: School of Management and Law
Organisational Unit: Institute of Marketing Management (IMM)
Appears in collections:Marketing

Files in This Item:
File Description SizeFormat 
2023_Zumstein-Oswald-Brauer_Onlinehaendlerbefragung.pdf8.14 MBAdobe PDFThumbnail
View/Open
Show full item record
Zumstein, D., Oswald, C., & Brauer, C. (2023). Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-2469
Zumstein, D., Oswald, C. and Brauer, C. (2023) Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Available at: https://doi.org/10.21256/zhaw-2469.
D. Zumstein, C. Oswald, and C. Brauer, “Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz,” ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur, Sep. 2023. doi: 10.21256/zhaw-2469.
ZUMSTEIN, Darius, Carmen OSWALD und Claudia BRAUER, 2023. Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Zumstein, Darius, Carmen Oswald, and Claudia Brauer. 2023. “Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz.” Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://doi.org/10.21256/zhaw-2469.
Zumstein, Darius, et al. Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Sept. 2023, https://doi.org/10.21256/zhaw-2469.


Items in DSpace are protected by copyright, with all rights reserved, unless otherwise indicated.